Fahrt nach Siegsdorf

Bericht des ‘Traunsteiner Tagblatt’ vom 2. Mai 2012:

Traunsteiner Tagblatt

Das Jubiläum der Pfarrei in großartiger Weise gefeiert

Siegsdorf. Mit einem beeindruckenden Festtag beging Siegsdorf das Jubiläum 200 Jahre eigenständige Pfarrei. Das Jubiläumsfest war Ergebnis einer großen Gemeinschaftsleistung des Pfarrverbandes, der Gemeinde. Weit über 1000 Teilnehmer zogen durch den Ort zur Festwiese hinter die Kirche und feierten einen festlichen Gottesdienst, den die Musikkapelle Vogling-Siegsdorf musikalisch begleitete. Danach schloss sich ein großer Festzug an.

Pfarrer Thomas von Rechberg zeigte sich geehrt, der Pfarrer einer so lebendigen Glaubensgemeinschaft zu sein, die in den letzten Wochen der Vorbereitung des großen Festes über sich hinausgewachsen war. Unterstützt wurde Rechberg beim Gottesdienst auf dem wunderschön geschmückten Freialtar von Pater Augustin aus Vachendorf, dem Prinzipal der Franziskaner aus Maria Eck, Bruder Bernardus, dem ehemaligen Siegsdorfer Pfarrer Josef Hartl und Diakon Horst Seipl. Der 1. Mai wird seit fast 100 Jahren als Hochfest der Mutter Maria, der Patronin Bayerns, gefeiert, was Rechberg nutzte um auf die Bedeutung der Mutter Gottes im katholischen Glauben einzugehen und die Patronin im abschließenden Gebet bat, auch weiterhin ihre schützende Hand über die bayerische Heimat zu halten.
Pater Augustin überbrachte die Grüße der ehemaligen Mutterpfarrei Vachendorf, der Siegsdorf bis 1812 angegliedert war, und wünschte der Pfarrei auch künftig Menschen, die miteinander Zeugnis ablegen für Gott. Als Erinnerung an dieses Jubiläum übergab der Vachendorfer Kirchenpfleger Hermann Kalsperger eine Kerze mit dem Motiv der Kirche von Vachendorf.
Siegsdorfs Bürgermeister Thomas Kamm sprach der Pfarrgemeinde eine wichtige und tragende Rolle innerhalb der Gemeinschaft zu und betonte die Bedeutung der seelsorgerischen und karitativen Aktivitäten der Pfarrei. »Gerade die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten haben gezeigt, wie sehr Gemeinschaft für gutes Gelingen gebraucht wird, aber wie viel Freude und Zufriedenheit das Ergebnis auch bei allen Beteiligten auslösen kann«, freute sich das Gemeindeoberhaupt und sprach den vielen fleißigen Händen den Dank auch der Gemeinde aus. Unter dem Applaus aller Anwesenden galt sein besonderes »Vergelt’s Gott« aber den »Kirchenbauern« und dem umsichtigen Festleiter Robert Lechner.
Der Festzug zeigte die bunte Vielfalt des Siegsdorfer Vereinslebens ebenso wie das der Mutterpfarrei Vachendorf, die mit vielen Vereinsfahnen hinter der Musikkapelle Holzhausen-Vachendorf den Festzug anführte. Auf zwei Festkutschen begleiteten die Geistlichkeit und die Bürgermeister aus Siegsdorf, Vachendorf und Vintl/Pfunders den Zug und auf sechs herrlich geschmückten und von prächtigen Gespannen gezogenen Wägen präsentierten sich die neu gebauten Kirchenmodelle. Im Maßstab 1:25 waren in unendlich mühsamem originalgetreuem Nachbau die Kirchen Maria unbefleckte Empfängnis Siegsdorf, die Wallfahrtskirche Maria Eck, die Filialkirchen Hammer und Eisenärzt. die alte Taufkirche St. Johann sowie die Kapelle aus dem Ortsteil Hochberg-Höll entstanden.
In farbenprächtigen Zügen schlossen sich die Vereine der Gemeinde ihrem jeweiligen Gotteshaus an, musikalisch begleitet von der Musikkapelle Vogling-Siegsdorf, der Siegsdorfer Jugendkapelle und der Musikkapelle aus Pfunders/Südtirol. Mit dem Pustertaler Bergort Pfunders verbindet die Gemeinde seit 50 Jahren eine Freundschaft, die vor allem von den Vereinen gepflegt wird und in gegenseitigen Besuchen bei Festen oder Jubiläen ihren lebendigen Ausdruck findet. Bürgermeister Walter Huber aus dem Hauptort Vintl war zum Jubiläum ebenso angereist wie eine Abordnung der Schützen und die komplette Musikkapelle.
Im Siegsdorfer Festsaal und im neuen Feuerwehrhaus fand der großartige Festtag bei Blasmusik und freundschaftlichen Gesprächen eine würdigen Abschluss. Bürgermeister, Pfarrer und auch Festleiter Lechner zeigten sich im Gespräch mit unserer Zeitung hocherfreut über ein sehr gelungenes Fest, das wieder einmal die Leistungsfähigkeit der Dorfgemeinschaften in der Großgemeinde deutlich gemacht hat.